DON KOSAKEN CHORSERGE JAROFF1921 - 1979 |
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DON KOSAKEN
CHOR WANJA HLIBKA seit 1991 |
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Vor 85 Jahren, im Sommer 1923, begann in
Sofia die Karriere des jungen Kosaken-Leutnants SERGE JAROFF und seines von
ihm unter den allerschwersten äußeren Bedingungen
gegründeten DON KOSAKEN CHORES. Geboren wurde SERGE JAROFF in einer
Kleinstadt im Nordosten Rußlands. Schon mit 5
Jahren sang er im Kirchenchor seiner Heimatstadt und drei Jahre später
ermöglichte ein Stipendium dem Hochbegabten das Studium an der
Synodal-Musikschule in Moskau, jener weltberühmten Ausbildungsstätte Rußlands für Kirchenmusik und Chordirigieren. KASTALSKY,
TSCHAIKOWSKY, RACHMANINOW und GRETSCHANINOFF hatten dort neben vielen anderen
berühmten Musikern gelehrt. Elf Jahre später, nach einer glänzend bestandenen Abschlussprüfung
trat SERGE JAROFF in die Alexander-Militär-Akadiemie
in Moskau ein und wurde bereits am 1. August 1917 im Zeichen revolutionärer
Unruhen zum Leutnant befördert. |
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In
einer Spezialeinheit der DON KOSAKEN kämpfte SERGE JAROFF während der
russischen Oktoberrevolution aktiv gegen die Rote Armee. Nach der eigenen
Niederlage flohen die zarentreuen Einheiten in die Türkei. Dort, im
Internierungslager Tschilingir bildete SERGE JAROFF
auf Veranlassung seines Divisionskommandeurs einen KOSAKEN
CHOR. Er motivierte den
Überlebenswillen und kompensierte mit seinenGesängen
den ständigen Hunger, die Cholera, die im Lager ausgebrochen war und
schließlich auch das Heimweh aller. Als sie 1923 nach dem bulgarischen Burgas
verlegt wurden, vermittelte die russische Gesandtschaft in Sofia das erste
öffentliche Konzert in deren Gesandtschaftskirche. Schon wenig später trat der nun namentlich
erwähnte DON KOSAKEN CHOR unter seinem jungen Dirigenten im Prunksaal
der Wiener Hofburg auf. |
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SERGE JAROFF in den 20er Jahren, kurz nach
Gründung des Chores |
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Es sollte der Beginn einer Weltkarriere werden. |
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SERGE JAROFF, wie ihn die Welt in allen großen
Konzertsälen erlebte |
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Eine tiefe Zäsur brachte das Jahr 1939. SERGE
JAROFF und die meisten seiner Sänger lebten inzwischen mit ihren Familien in
Berlin. Sie liebten diese Stadt ganz besonders. Mit Ausbruch des Krieges
gelang es ihnen gerade noch , rechtzeitig nach
Amerika zu emigrieren. Schon 1945 kamen sie - inzwischen als
amerikanische Staatsbürger - wieder zu ersten Konzerten nach Deutschland.
Anfangs noch ausschließlich für amerikanische Besatzungssoldaten, wenig
später dann auch für ein begeistertes Publikum in nahezu allen großen
Konzertsälen der Welt. 1979 wurde der Chor aus Altersgründen aufgelöst. Insgesamt 56 Jahre lang war der Name SERGE
JAROFF verbunden mit großem Respekt vor seinem immensen Können, seiner
musikalischen Präzision und dem immer gleichbleibenden hohen, künstlerischen
Niveau seiner DON KOSAKEN. Seine persönliche Disziplin war beispielhaft. Der
russische Chorgesang war sein Reich und er sah seine große Aufgabe, ihn mit
dynamischer Energie in die Welt zu tragen. Er starb am 9. Oktober 1985 in
seiner Wahlheimat Amerika. Um sein Andenken und seine unverwechselbare Tradition
aufrecht zu erhalten, haben sich zwei langjährige Mitglieder des Chores,
unter der zusätzlichen Verpflichtung von weiteren hochkarätigen ausgebildeten
Sängern zum DON KOSAKEN CHOR WANJA HLIBKA zusammengeschlossen. WANJA HLIBKA,
1967 von SERGE JAROFF als Solist engagiert, leitet dieses Ensemble seit 1991. |
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WANJA HLIBKA, der Leiter des
Chores, begann seine Karriere als Solist im DON KOSAKEN CHOR SERGE JAROFF (der
Sechste von rechts in der ersten Reihe auf dem oberen Foto) |
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Das bis zu 20köpfige Ensemble bestehend aus zwei
Mitgliedern des ehemaligen Original Don-Kosaken-Chores, sowie Solisten des Bolschoi-Theaters Moskau und der Opernhäuser Kiew und
Odessa, haben sich 1991 als DON KOSAKEN CHOR WANJA HLIBKA neu formiert. Das
Repertoire des Chores reicht von den festlichen, traditionellen Gesängen der
russisch-orthodoxen Kirche bis hin zu den populären russischen Volksweisen.
Der Leiter des Chores, WANJA HLIBKA, wurde als 19-jähriger in den ORIGINAL
DON-KOSAKEN-CHOR aufgenommen und wirkte in diesem bis zur Chorauflösung 1979,
als jüngster Solist mit. Er bekam von SERGE JAROFF als dessen Schüler die
nötige musikalische und menschliche Erfahrung vermittelt, die Voraussetzung
ist, eine derart hochkarätige Gesangsformation erfolgreich zu führen. Obwohl
er mehrmals an Opernhäuser engagiert werden sollte, blieb er SERGE JAROFF
treu. Sowohl er, als auch GEORGE TYMCZENKO umrundeten mit SERGE JAROFF
mehrmals die Erde und sangen in den größten Kathedralen und Konzertsälen der
Welt. Dieses Ensemble bringt in seiner Ernsthaftigkeit und dem hohen
künstlerischen Anspruch den ganzen Zauber und die Melancholie der russischen
Musik zum Ausdruck. Das Repertoire reicht - wie früher - von den traditionellen, alt-russischen Kirchengesängen bis hin zu den überall geliebten und bekannten russischen Volksweisen und Kunstliedern in den Originalarrangements von SERGE JAROFF. Bestandteil jeden Konzertes ist ein Requiem zum Gedenken an den großen Dirigenten. Die bis zu 20 Solisten dieses Ensembles verfügen über kraftvolle, herrlich timbrierte Stimmen, die sich à cappella zu einem einmaligen, unnachahmlichen Klang vereinen und den ganzen Zauber der russischen Musik entfalten. Etliche Cds zeugen von der
Vielseitigkeit und dem hohen künstlerischen Niveau dieses Ensembles und der
Bravour der stimmgewaltigen Sänger. Die Tournée 2007/8 führt den
Chor unter der musikalischen Leitung von WANJA HLIBKA in mehr als 300
unterschiedliche Konzertsäle und Kirchen in Deutschland, Österreich,
Lichtenstein, der Schweiz und Luxemburg. Der begeisterte Jubel des Publikums
begleitet ihn auf allen Stationen in standing
ovations. |
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Die Programme der jährlichen Tournéen haben traditionsgemäß immer am zweiten
Weihnachtsfeiertag Première im Leipziger Gewandhaus. Für alle Freunde der russischen Musik ist
ein Konzert dieses stimmgewaltigen „russischen Stimmwunders“, wie die Sänger
von der Fachpresse immer wieder bezeichnet werden, gewiß
ein einmaliges und unwiederbringliches
Erlebnis von höchster Eindringlichkeit. In memoriam
SERGE JAROFF, der seine Don Kosaken einst zu Weltruhm führte, und von dem
übrigens alle Arrangements stammen. |
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